Oh Canada, Oh Canada
Geogian Bay – Toronto 2019
O Canada! O Canada!
Was für ein tolles und vor allem großes Land. Deutschland würde über 27 in die Fläche Kanadas passen, obwohl Kanada mit 36 Millionen Einwohnern weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung besitzt. Ich war die erste Märzhälfte 2019 in diesem unglaublichen Land. Anlass für die Reise nach Kanada war der FSJ Aufenthalt eines Schulfreundes (Grüße gehen an David) in der Nähe von Toronto.Wenn nicht in Kanada, wo sonst sollte man einen Roadtrip starten? Kanada ist doch quasi schon prädestiniert mit seinen endlos weiten Bergen, Flüssen, Seen als auch natürlich Straßen. Wenn nicht hier wo sonst?
Trotz meines Enthusiasmuses Kanada zu erkunden, musste ich ziemlich schnell ernüchtert feststellen, dass man sich geografisch stark einschränken muss. Das war zum einen der bereits erwähnten enormen Größe Kanadas (was rechts auf der Karte wie eine kleine Runde aussieht sind über 2100 km) als auch der Tatsache geschuldet, dass wir etwa nur 4 Tage Zeit für den Roadtrip hatten. Unser Ziel: Die Umrundung des Georgian Bay, einer Bucht des Hudson Lakes. Auf der im kanadischen Verhältnis eher kleinen Route kann man schon die Vielfalt und Schönheit der kanadischen Natur und Wildnis erleben. Gerade die Nationalparks sind durch ihre Größe und Unberührtheit besonders beindruckend. Die Route ist sowohl im Winter (November-März) als auch im Sommer/Herbst definitiv sehenswert, da im Winter alles wie im Winter Wunderland aussieht (wie es bei uns war) und im Spätsommer/Herbst alles in bunten Farben erstrahlt. Wir haben im voraus Häuser über Air B&B gebucht was sowohl finanziell, als auch landschaftlich eine Top Entscheidung war. So haben wir entweder in einer einsamen, modern eingerichteten Holzhütte am zugefrorenen Bay oder in einem eingeschneiten einsamen Indianer Haus am Rande einer Siedlung übernachtet.
Das Auto konnte glücklicherweise David stellen. Zugegeben kein neues Auto, aber irgendwie hatte der alte zum Teil auch echt bis zum Limit durchgerostete Dodge Minivan echt seinen Charme. So blieb er trotz einer durchgerosteten und abgebrochen Tankhaltung, die wir ab und zu reparieren mussten (Stichwort Panzertape ) ein treuer Begleiter auf teilweisen sehr schlechten und verschneiten Straßen.
Apropos Schnee – Ich wusste zwar schon, dass Kanada kälter und schneereicher als Deutschland ist aber, das man Mitte März teilweise meterhohe Schneeberge (wir sind zum Teil bis zur Brust im Schnee versunken) und Schneestürme hat, war mir dann auch nicht so bewusst. So ergab sich teilweise eine komplett mystische und perfekte Stimmung durch Schnee, Wind, Wolken und Sonne. Dennoch hatten wir eigentlich fast immer perfektes Wetter – wobei perfekt nicht immer Sonne heißen musste. Insgesamt sind wir ca. 2170km gefahren, was eine durchschnittliche Tagesstrecke auf über 500 km bedeutete. In Kanada gibt es weniger das konkrete Sehenswerte (wie z. B. in Italien), sondern dort ist eher die Landschaft das Sehenswerte, die sich über hunderte Kilometer zieht und trotzdem immer facettenreich bleibt. So tat die, lange Strecke pro Tag dem Erlebnis keinen Abbruch, da es immer was zu sehen gab. Gegen Nachmittag hatten wir immer noch eine Wanderung geplant, die fast immer das Highlight des Tages war. Aber dazu mehr bei den einzelnen Tagen.
Milton – Bruce Penisula Nationalpark
Tag 1 – Fr. 8 März 2019 – 390 km
Bruce Peninsula Nationalpark – Algonquin Nationalpark
Tag 2 – Sam. 9 März 2019 – 560 km
Algonquin Nationalpark – Manitoulin Island
Tag 3 – So. 10 März 2019 – 510 km
Manitoulin Island – Killarney Provincial Park – Millton
Tag 4 – Mo. 11 März 2019 – 710 km