Cinque Terre – Pisa – Toskana
Tag 9 – Di. 24 Juli 2018 – 304,8 km
Der Morgen des heutigen Tages am Campingplatz Cinque Terre war angesichts der Temperaturen und Luftfeuchtigkeit fast schon tropisch, alles war nass, obwohl es nachts nicht geregnet hat. Langsam kommt auch Routine ins Zusammenpacken, sodass das nach dem Frühstück ganz schnell ging. Erste Anlaufstelle war dann das Tanken, was sich genau wie gestern als etwas abendteuerlich herausgestellt hat (Wenn man keine 30ct extra „Servizio“ zahlen möchte muss man als Ausländer echt aufpassen…). Mit vollem Tank ging´s dann nach Pisa, wo wir wieder in die Stadt rein mussten, um einen Parkplatz zu finden. Natürlich war die bekannteste Sehenswürdigkeit in der Region auf unserem Plan: Der Schiefe Turm. Nach einem Imbiss sind wir weiter mit dem Auto Richtung Südosten in die Toskana, wo wir relativ schnell die atemberaubende Schönheit der Region betrachten durften. In der Nähe von Siena sind wir auf einen Schotterweg abgebogen, der uns durch Zypressenalleen leitete und an dessen Ende unser erster fester Anlaufpunkt war. Hier erwartete uns eine verhältnismäßig riesige und auch saubere Wohnung in einer Landvilla, die eine herrliche Aussicht bietet. Mitten in der Pampa- als genau so wie es sein sollte. Zum Abendessen gab´s ein Gurkengemüse, für das wir erst noch einkaufen mussten. Bei einem genüsslichen Poker-Spiel haben wir noch die Pläne für die nächsten Tage besprochen und jetzt genießt ein Teil der Bande diesen ersten Höhepunkt der Reise in Italien beim ein oder anderen Glas Alkohol.
Toskana – Chianti – Val dÒrcia
Tag 10 – Mi. 25 Juli 2018- 286,06 km
Heute war der erste richtige Entspannungstag der Reise. Das war vielleicht auch in Anbetracht der letzten Tage ziemlich nötig, mal etwas zu entschleunigen, gerade, wenn wir ein Haus zur Verfügung haben. So stand allen frei, zu tun, worauf man Lust hat. Der einzige größere Ausflug war eine kleine Roadtrip-Reise von Jonas und Roman. Dabei ging´s bei blauem Himmel in die Chianti-Region bis kurz vor Florenz und dann in den Süden bei wolkigem Himmel nach Pienza. Der 280-Kilometer Trip bot dabei fantastische Aussichten, wie man sie von den Bildern kennt, ändert sich aber von Hügel zu Hügel. Um an die besten Stellen zu kommen, war es da manchmal auch nötig, einen abenteuerlicheren Weg einzuschlagen, was man schon als offroad bezeichnen könnte. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Nudeln ging´s noch an die frische Luft über malerische Hügel, wo auch die Möglichkeit für einige Bilder genutzt wurde. Morgen fahren wir dann alle nach Florenz.
Toskana – Florenz
Tag 11 – Do. 26 Juli 2018 – ca 170 km
Wie geplant war heute der Ausflug nach Florenz. Also sind wir heute morgen aufgestanden und haben draußen bei wunderbarer Aussicht gefrühstückt, die Autos vorbereitet und sind gegen 11 Uhr losgedüst. Dabei ging´s bei bewölgtem Wetter durch die nördliche Toskana und am Mittag in Florenz rein. Anfangs mussten wir ziemlich lang nach einem Parkplatz suchen. Zum Glück sind wir nur mit Tom´s Auto gefahren, sonst wär´s noch schwieriger geworden. Zu Fuß haben wir die Stadt erkundet und sind durch die Altstadt geschlendert, die den einen oder anderen an die Assassin´s Creed- Abendteuer erinnert hat. Da wir schon in der Stadt waren sind wir auch für unsere Verhältnisse etwas edler essen gegangen und haben nachmittags bei regnerischem Wetter den Rückzug angetreten, nachdem wir die ganze Stadt von etwas weiter oben nochmal betrachten konnten. Abends haben wir dann noch zusammen Ramen gegessen und die nächsten Waschgänge durchgeführt, jetzt da wir noch in diesem edlen Haus sind. Natürlich musste auch für die nächsten Tage gepackt werden, da wir die nächste Woche wieder in Wohnungen verbringen werden und nicht alle Taschen mitnehmen können. Morgen ist dann der Aufenthalt in der Toskana vorbei und es geht weiter Richtung Süden.
Toskana – Monte Argentario
Tag 12 – Fr. 27 Juli 2018 – 182 km
Nach dem Frühstück und dem Waschgang heute morgen mussten wir all unsere Sachen in die Autos packen und sind gegen 11 Uhr losgefahren, nachdem wir uns von den äußerst höflichen Besitzern des Hauses verabschiedet haben. Von der Mitte der Toskana ging´s Richtung Süden, unser nächstes großes Ziel ist Rom. Über staubige Straßen und eine ganze Menge Schlaglöcher sind wir nach Pienza und weiter in den Süden zu einer Halbinsel, wo wir auf dem Campingplatz Gianella alles aufgebaut haben, da bei Orbetello kein Platz mehr war. Dann sind wir zum Südende der Halbinsel, da dort nicht so viele Touristen sind und wir ein äußerst nettes Plätzchen zum Schwimmen gefunden haben. Nach einigen Stunden im Wasser und am felsigen Strand, wo es sogar einige Einsiedlerkrebse gab, ging´s zurück zum Campingplatz, wo wir Nudeln mit Pesto gemacht haben und jetzt darauf warten, dass es kühler wird. Morgen geht’s nach Rom.
Orbetello – Rom
Tag 13 – Sam. 28 Juli 2018 – 150 km
Dass wir weiter Richtung Süden kommen haben wir daran gemerkt, dass der heutige Morgen auf der Insel Monte Argentario äußerst schwül war, was die ganze Einpackgeschichte etwas schwitzig machte, genau wie die vorherige Nacht. Nach dem üblichen Morgenritual ging’s mit beiden Autos los nach Rom, diesmal aber größtenteils über die Autobahn. Zwischendurch mussten wir zwar tanken, sind aber gegen Mittag am Flughafen Fiumicino angekommen, wo wir erst die Sachen umgeräumt haben und dann die Autos für den kommenden Aufenthalt in Rom und Neapel abgestellt haben. Mit den nötigsten Dingen wurden wir erst zur nächsten Bahnstation gefahren und sind mit dem Zug in die Nähe unserer Wohnung. Nach dem kurzen Fußweg sind wir schon angekommen und haben erst einmal was Kleineres gegessen. Kurz darauf konnten wir schon ins Haus und waren mit kleinerer Besatzung noch für die nächsten Tage einkaufen. Nach gemütlichem Ausklingen des Nachmittages auf der Dachterrasse ging es dann noch Essen zum Italiener (Ist ja irgendwie auch klar in Rom, andererseits aber auch nicht bei der Auswahl). Nach zwar gutem Essen, aber etwas unangenehmen Service traten wir dann den taktischen Rückzug an. Dann ließen wir auf unterschiedliche Weise den Abend ausklingen. So duschten wir alle, manche gingen danach gleich ins Bett, andere verbrachten die restlichen Stunden auf dem Balkon bei idyllischer Aussicht.
ROM
Tag 14/15 – So./Mo 29/30 Juli 2018 – 25,7km /37,7km
Nach dem gemeinsamen Frühstück gingen wir nach kurzer Wartezeit los. Wir gingen zur U-Bahn, um von dort aus zum Kolosseum, wo wir ins Touristengetümmel gerieten. Von dort aus versuchten wir zum Aventin zu gelangen, nur um in einer Sackgasse zu enden und einen anderen Weg zu finden. Auf dem Aventin, der, nur so nebenbei, bei uns eher als Maulwurfshügel eingestuft werden würde, angekommen, gingen wir, da darauf nur ein Schlüsselloch, durch welches man den Petersdom sehen soll, sofort weiter zum Petersdom selbst. Auf dem “langen” Weg dorthin wurde ein Mitglied nicht müde zu betonen, dass er nicht gerne läuft. Irgendwann kamen wir dann an und überschritten die Staatsgrenze. Nach Auffüllen der Flaschen und kurzem Besichtigen des Platzes, gingen wir weiter zur Engelsburg. Zu behaupten, wir hätten die Engelsburg besichtigt wäre übertrieben, eher kamen wir daran vorbei. Danach schlugen wir den Weg zum Pantheon ein, nur um kurz davor (keine 10 Meter) in einem Restaurant zu verschwinden, um dort eine Pizza zu verspeisen. Dazu muss man sagen, dass wir danach schon länger auf der Suche waren, weshalb wir wissentlich und beabsichtigt von dem vorgeschlagenen Weg eines Internetkonzerns beziehungsweise dessen Karten— und Navigationsabteilung, abwichen um nach einem unserer Preisklasse geeigneten Restaurant zu suchen. So landeten wir auch auf einem Plaza mit schönen Brunnen, sodass sich der Umweg auch ohne Restaurant gelohnt hätte. Auch erwähnenswert wäre, dass das Restaurant jedem von uns als Nachtisch eine gekühlte Melone spendierte. Nach dem Bezahlen, natürlich mit Trinkgeld, gingen wir dann zum Pantheon. Ausnahmsweise gingen wir sogar hinein nur um ebenso schnell auch wieder zu diffundieren. Als Letztes besuchten wir den Altare della Patria beziehungsweise das Gebäude dahinter, von dessen Dach aus man eine tolle Aussicht auf den antiken Teil Roms hat. Ebenfalls hatten alle ihren Spaß dabei, unserem lauffaulen Freund weiß zu machen, dass wir noch mindestens zwei weitere Sehenswürdigkeiten sehen wollen und deshalb noch weiter Kilometer zurücklegen müssen. Trotzdem gingen wir danach sofort zurück zum Kolosseum, um von der dortigen U—Bahn zurück zu unserer Haltestelle Bologna zu fahren. In der Wohnung begannen wir damit Burger zu machen, wobei wir auf einige Probleme gestoßen sind. Dennoch war das Endprodukt genießbar. Und so endete auch dieser Tag, dessen Ende gleichzeitig auch der Mittelpunkt unserer Reise ist.
Rom – Neapel/Vico Equese
Tag 16 – Di 31 Juli 2018- ca 321 km
Ein seltsames Gefühl, wenn man aufwacht und die Person, welche sonst neben einem liegt, nicht mehr da ist. Es sollte nicht der einzige Verlust des Tages sein. Auch verließen wir heute unsere geliebte Wohnung in Rom. Nach dem Aufräumen machten wir uns niedergeschlagen von der Hitze auf den Weg zum Flughafen, von dem wir dann abgeholt wurden, um von dort mit unserem eigenen Auto nach Napoli zu fahren. Währenddessen bemerkten wir einen weiteren schweren Verlust: wir hatten eine Packung Krümeltee Geschmacksrichtung Pfirsich in einem Schrank der Wohnung vergessen. Manche unserer Gruppe waren von der vergangenen Nacht noch so gezeichnet, sodass sie fast die gesamte Strecke verschliefen. Irgendwann zeichnete sich dann die Silhouette des mörderischen Berges Vesuv am Horizont ab. Auf den Rat unseres zukünftigen Gastgebers hin, nahmen wir die von ihm vorgeschlagene Route und kamen somit ohne große Probleme in unserer Unterkunft an. Nach einer Ruhepause gingen wir einkaufen, nur um festzustellen, dass es in der näheren Umgebung keinen Supermarkt gibt. Somit mussten wir uns geschlagen geben und kauften nur etwas für das kommende Frühstück ein. Danach suchten wir etwas zum Abendessen, wobei wir uns mit dem nächstbesten Restaurant zufriedengaben. Anschließend traten wir den Rückweg an, duschten und gingen ins Bett.
Neapel – Vesuv
Tag 17 – Mi. 1 August 2018 – 150,8 km
Heute hatten wir einen strammen Zeitplan, weshalb wir nach einem kurzen Frühstück gleich losfuhren. Wir parkten unser Auto auf einem sicheren Parkplatz und liefen zum Bahnhof in Pompei Scevi, von wo aus wir nach Neapel fuhren. Dort angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zur ersten Sehenswürdigkeit, welche in den engen Gassen und weniger einem spezifischen Bauwerk bestand. Auch fanden wir durch Zufall – wir waren eigentlich auf dem Weg zum Plaza del Plebiscito – die Galleria Umberto, ein überdachtes Gebäude voller Läden (ich bin mir sicher, dass es kein Zufall war, da uns Google Maps genau in den Mittelpunkt dessen geführt hat). Nicht weit davon entfernt war wohl das schönste Gebäude, das San Francesco di Paola, welches durch seine Architektur sehr an Rom erinnerte. Umso erstaunlicher war, dass der Platz davor, der Plaza del Plebiscito, vollkommen leer war. Trotzdem haben wir es geschafft, fast in eine Aufnahme von SkyNews reinzulaufen. Danach machten wir uns auf den Weg zum Castel dell’Ovo, welches wir kurz von vorne und von der Seite anschauten und anschließend sofort wieder Richtung Bahnhof verschwanden. Fast eine Stunde später kamen wir bei selbigem an, kauften uns jeweils eine Karte und stiegen in den falschen Zug ein. Richtig gelesen. Aus Mangel an Italienischkenntnissen und der Abwesenheit von Anzeigen stiegen wir in die falsche Linie ein. Durch Zufall erfuhren wir von unserem Malheur und wollten schon an der nächsten Station umsteigen, da sich die Linien bis dorthin das Gleis teilten, als der Zug stehen blieb und im Schneckentempo in die nächste Haltestelle einlief, da etwas kaputt ging. Anscheinend kommt das hier öfters vor, wie uns mitgeteilt wurde. Umgestiegen in die richtige Bahn kamen wir zurück zu unserem Auto und fuhren zu unserem wortwörtlichen Höhepunkt des Tages, dem Vesuv. Einen Teil fuhren wir mit dem Auto hoch, den zweiten mit einem Shuttlebus und den letzten Teil zu Fuß. Oben angekommen schauten wir in den Krater, machten Fotos und stiegen wieder hinab; klingt zwar seltsam, war aber kurzgesagt so. In unserer Wohnung angekommen, begannen wir zu kochen, Bandnudeln in Tomatensoße genauer gesagt, welche wir während unseres Aufenthalts in Neapel eingekauft hatten. Damit wäre auch der heutige Tag beschrieben.