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Heddal – Suldasosen

Tag 9 – Do. 31 August 2023 – 353 km

Effizienter als heute kann man wohl einen Tag auf so einer Reise nicht nutzen. Früh morgens wachten wir am Parkplatz bei der Heddal Stavkirke auf, um uns direkt den Weg zum Gaustatoppen, dem angeblich schönsten Berg Norwegens, von dem aus man an guten Tagen ein Sechstel dieses Landes überblicken kann, aufzumachen. In zwei Stunden schafften wir es bis zum Aussichtsturm, der durchaus sehenswert ist. Zu Jonas´ Leidwesen wurde dann auch der Gipfel erklommen, der bedeutend schwieriger zu erreichen war, aber auch ein gewisses Abendteuer-Feeling beim Aufstieg zu bieten hatte, da man hier auch etwas klettern kann und muss.
Nach dem Abstieg, bei dem uns der Regen wieder gerade so erspart blieb (es ist schon manchmal fast unheimlich, wie viel Glück wir haben), hatten wir noch eine Fahrt von grob 300km vor uns, die uns malerische Aussichten auf das Umland von Stavanger bot und auch mit einer weitere Stabkirche auf uns wartete. Nach zahlreichen Tunnelfahrten endete die Tour fast bei Nacht an einem Parkplatz direkt am Wasser des Suldasvatnet-Fjord.

Suldalsosen – Kyrping

Tag 10 – Fr. 1 September 2023- 324 km

Wenn man schon so im Süden Norwegens unterwegs ist, kann man die Fjord-Landschaft nicht einfach so vorbeiziehen lassen, ohne sie bei Wanderungen eingehend zu erkunden. Und einer der Höhepunkte dieser Landschaft ist der Preikestolen, den wir heute ansteuerten. Erneut schlug das Glück wieder zu und bescherte uns einen warmen Tag voller Sonnenschein, der jedoch den Nachteil mit sich brachte, dass wir nicht die einzigen auf diesem Berg waren, der mit seinem hunderte Meter tiefen Steilhang in den Fjord einen einzigartigen Einblick in diese Welt des Nordens wirft. In Anbetracht der Tatsache, dass wir in den nächsten Wochen aber nicht mehr so viele Artgenossen antreffen werden, ließen wir uns davon aber nicht weiter stören.
Anschließend machten wir uns auf in Richtung Bergen, wobei wir erst einmal über einige Mautstraßen, Fähren und einen fast fünfzehn Kilometer langen Tunnel Stavanger erreichten, das wir aber auf der Strecke ließen, um weiter in den Norden zu kommen. Sowohl einen Stau hier in Norwegen zu sehen, als auch ein Nickerchen im Wagen auf der Fähre zu machen gehörten heute neben dem absolut überragenden Stellplatz auch irgendwie zu den Highlights des Tages.

Kyrping – Hardangervidda

Tag 11 – Sa. 2 September 2023 –  406 km

Als Abschluss unseres Exkurses nach Süd-Norwegen gab es heute einen großen Schlenker über Bergen, die letzte größere Stadt unserer Tour. Dabei nahmen wir uns auch Zeit, die Bergbahn auf den oberen Aussichtspunkt zu nutzen. Da hier das Parken aber recht schwierig ist, und selbst die Plätze, die man nutzen darf, auf zwei Stunden begrenzt sind, konnten wir bis auf den Genuss einer Zimtschnecke das Kulturangebot dieser Stadt nicht weiter ausschöpfen. An mehreren Wasserfällen, die hier gefühlt an jeder Straßenecke zu finden sind, ging es durch einige Tunnels, die hier zum Teil einfach Kreisverkehre besitzen, bis in das Hochplateau des Hardangervidda Nationalparks. Hier stehen wir jetzt das erste Mal komplett frei, ohne andere Camper um uns herum zu haben. Einen freien Platz hier zu finden, den man auch ohne große Geländegängigkeit erreichen kann, ist zwar nicht ganz einfach, aber man wird schon durch einzigartige Stellplätze belohnt.

Hardangervidda – Sognefjell

Tag 12 – So. 3 September 2023 – 329 km

Heute war der erste reine Fahrtag. Da wir morgens etwas länger schliefen und die Tage merkbar kürzer werden, war heute nicht viel Zeit, größere Aktionen außerhalb des Wagens zu starten, zumal auch das Wetter uns nicht mehr ganz so sehr in die Hände spielte, wie die letzten Tage.
Nach einem anspruchsvollen Auspark-Manöver ging es aus dem Hadangervidda Park hinaus in Richtung Nordosten. Über einige Pässe, die zwar nicht sehr hoch sind, aber einem das Gefühl geben, die Anden hochzufahren, war die Aussicht wieder einmal sehr abwechslungsreich. Wieder einmal hatten wir eine atemberaubenden Stellplatz. Komplett allein aber auch sehr kalt..

Sognefjell – Isfjorden

Tag 13 – Mo. 4 September 2023 – 286 km 

Langsam werden die Straßen immer lustiger zu fahren. Diese Woche ist anscheinend etwas mehr Regen angesagt, als zuvor, was für uns heißt mehr Kilometer zu machen und (leider) auf einige Wanderungen zu verzichten, da die Abrutschgefahr auf nassen Steinen nicht zu unterschätzen ist. Dafür gab es für uns heute eine schlaglochreiche aber einfach nur witzige Strecke über eine Mondlandschaft von Grotli zum Videfossen, der einen kleinen Umweg auf jeden Fall wert ist. Hier eine Mittagspause zu machen fühlt sich schon sehr nach Expedition an, diese Geröllfelder zwischen den zerklüfteten Bergen und die türkisblauen Seen zwischendrin machen das zu einer ganz besonderen Erfahrung. Später ging es dann noch zum Geiranger Fjord, der zwar schon schön ist, und auch touristisch etwas besser ausgebaut ist, als andere Teile dieser Landschaft, unserer Meinung nach sich aber nicht speziell von den anderen Fjorden abhebt. Jetzt stehen wir auf einem Parkplatz neben dem Schützenhaus von Isfjorden und planen die nächsten Tage.

Isfjorden – Orkanger

Tag 14 – Di. 5 September 2023 –  338 km 

Man kann hier auf keinen Fall behaupten, dass die Tage eintönig werden würden, dafür sieht man einfach zu viel an einem Tag, aber von heute gibt es gar nicht einmal so arg viel zu berichten. Bei regnerischem Wetter ging es an dem Schützenhaus von Isfjorden los an der Atlantikstraße entlang, die mal wieder aussichtstechnisch nichts zu wünschen übrig lässt, nach Tjönnöya zum Mittagessen (das mittlerweile bei uns aus einer fertigen Nudelsuppe besteht). Des Nachmittags betrachteten wir die Kleinstadt Kristiansund (nicht zu verwechseln mit Kristiansand, das ist etwas weiter weg), von der wir aber beide sagen müssen, dass das nicht wirklich etwas besonderes ist. Um den Weg nach Trondheim morgen so kurz wie möglich zu halten war das Tagesetappenziel für heute Orkanger, wo wir wieder einmal komplett alleine frei stehen.

Orkanger – Holm

Tag 15 – Mi. 6 September 2023-  417 km

Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang um halb 7 starteten wir heute nahe der Kleinstadt Orkanger in den Tag, um früher als sonst auf die Straße zu kommen. Die große Station für den heutigen Tag kam dann schon nach einer Stunde Fahrt, als wir Trondheim erreichten. Obwohl es in dieser Stadt viel zu sehen gibt, mussten wir einen Großteil unserer Zeit hier in der Waschküche verbringen, was sich als anspruchsvoller herausstellte als gedacht (mit den Ärmen voller nasser Kleidung durch Trondheim zu stapfen ist auch eine andere Erfahrung). Nach einem größeren Einkauf etwas außerhalb von Trondheim, der jetzt erst einmal für eine gewisse Zeit ausreichen muss, ging es in Richtung Wildnis weiter in den Norden. Entlang einer Landschaft, die uns an den Südschwarzwald erinnerte, und auch die ersten Elche bereithielt (die Dinger sind auch echt viel größer, als man sich so vorstellt), führte uns der Weg bis an die Touristen-Route an der F17-Küstenstraße. An einem matschigen Platz zwei Kilometer südlich von Holm stehen wir jetzt wieder komplett alleine und fragen uns, ob wir hier morgen früh überhaupt wieder raus kommen.

Holm – Stokkvagen

Tag 16 – Do. 7 September 2023 – 296 km

Auch Tage wie heute gehören zum Camperleben dazu. Den Morgen verbrrachten wir damit, unsere Leaks am Wassersystem zu fixen, was letztendlich weniger gut geklappt hat, als wir es uns erhofften. Als wir dann gegen Mittag loskamen, mussten wir erst einmal eine geschlage Stunde auf die Fähre warten, die uns zur nächsten Insel brachte. Zusätzlich trat heute wieder einmal das Problem mit der Duschpumpe auf, was uns schon seit Anfang der Reise Kopfzerbrechen bereitet und immer noch (Stand: 22:58 Uhr) keine Lösung hat.
Dafür bot sich heute die Gelegenheit, die Höhle Torghatten südlich von Brönnöysund zu durchwandern. Der Weg dahin war für unseren Wagen dabei auch gleichzeitig eine Feuerprobe, da man hier nicht überall eine asphaltierte Straße hin zu den Sehenswürdigkeiten erwarten kann. Die Rückfahrt von dieser Halbinsel war dabei besonders spaßig, da wir diese Geröllpiste auch noch unter Zeitdruck überfahren mussten, um die nächste Fähre zu bekommen, was auch gerade so noch geklappt hat. Jetzt stehen wir wieder mutterseelenallein an einem Rastplatz sechs Kilometer östlich von Stokkvagen (ob diese Angabe überhaupt Sinn macht weiß ich nicht, wahrscheinlich ist das auch so ein Ort mit zwei Häusern).

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