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Ifjord – Valkkojärvi

Tag 25 – Sa. 16 September 2023 –  537 km

Zwar liegt das Nordkapp schon hinter uns, aber nichtsdestotrotz war der heutige Tag nicht weniger interssant. Von dem wunderschönen Stellplatz an der Fv98, dessen Güte wir uns erst heute bei Tageslicht bewusst wurden, war das erste Ziel die Stadt Kirkenes, die das Westende Norwegens markiert. Eigentlich gibt es hier nicht viel zu sehen, es ist nicht wirklich schön hier, aber wenn man schon mal hier ist, kann man mal vorbei schauen. Der interessante Teil kam aber erst danach. Denn östlich von Kirkenes gibt es eine Straße, die bis ans Nordpolarmeer führt und dabei nur wenige Meter von der russischen Grenze vorbei geht. Da es aus gegebenem Anlass nun etwas schwierig ist, in dieses Land zu reisen, war das schon eine Besonderheit. Aber auch die Landschaft, die sich einem auf diesen kleineren und verlasseneren Straßen offenbart ist mehr als sehenswert. Gerade jetzt im Herbst könnte man meinen, der Wald stehe in Flammen, so prächtig ist das Farbenspiel beim Laubfall. Nach diesem Abstecher in das äußerste Eck dieses ganz einzigartigen Landes zog sich unser Weg weiter zurück in die Europäische Union. Und kaum waren wir in Finnland, schon änderte sich die Landschaft hin zu dichtem Wald und einer Seenlandschaft, wie sie im Bilderbuch stand. Obwohl wir hier erst abends ankamen, war der Blick auf diese absolut ruhenden Seen, die ein nahezu perfektes Spiegelbild der Bäume auf der anderen Seite wiedergaben, mal wieder ein ganz besonderer Augenschmaus.

Valkkojärvi -Särkijärvi

Tag 26 – So. 17 September 2023 – 288 km

Eigentlich gibt es hier in Finnland ja nicht viel zu sehen… dachten wir. Aber als wir durch die Kleinstadt Inari fuhren, die zufällig auf unserer Reiseroute lag, wurden wir auf das Sami-Museum aufmerksam, das wir uns daraufhin auskundschafteten. Und das hat sich auch wirklich gelohnt. In so eindrücklicher Art und Weise etwas über das Leben und die Kultur der Ureinwohner des hohen Nordens Europas zu erfahren ist schon interessant, gerade da diese Stadt die kulturelle Hauptstadt dieses Volkes bildet. Um weiter in den Süden zu kommen, könnte man zwar über die E75 fahren, was durchaus die schnellste Option wäre, aber um noch etwas Abenteuer zu erleben, wählten wir dann doch die Route 955, die mit ihren knappen 40km schlaglochgespickter Schotterpiste anspruchsvoll zu fahren ist, dafür aber mit ihrer Abgeschiedenheit lockt, und einem von uns sogar die Möglichkeit bot, ein Stündchen auf dem Bett während der Fahrt zu dösen. Dafür sieht unser Wagen jetzt aus, als wären wir ein halbes Jahr auf Safari gewesen. Jetzt stehen wir an einem kleinen Parkplatz am Pallas-Yllästunturin kansallispuisto National-Park (ja, die finnische Sprache ist schon einzigartig) und konnten bei der Dämmerung den Blick auf das stille Wasser eines wunderschönen Sees genießen.

Särkijärvi – Ruskola

Tag 27 – Mo. 18 September 2023 – 370 km

So schnell geht unser Abenteuer in Finnland schon zu ende. Morgens waren wir noch ganz in der Nähe unseres Stellplatzes wandern, wenn man es denn als Wanderung bezeichnen kann, eigentlich war es eher so ein Spatziergang von sechs km auf einen Hügel, der zwar windig war, aber einen sehr repräsentativen Ausblick auf die Landschaft Lapplands bot. Auf dem Rückweg fiel uns dabei auf, dass gefühlt halb Finnland an diesem Morgen die gleiche Idee wie wir hatte, so viel Leute hätten wir da im Outback nicht erwartet. Noch an diesem Morgen startete der Weg nach Rovaniemi, der Hauptstadt Finnlands. In der Stadt angekommen, gab es erst einmal eine große Waschaktion, da diese Reise sonst ein olfaktorischer Spaß für die ganze Familie werden würde. Am Waschsaloon trafen wir dabei ein Camperpärchen aus Frankreich, da ihr Hund uns sehr nett begrüßte, als wir gerade unseren Wagen in ein mobilen Trocknungsraum verwandeln wollten. Sich so auszutauschen über die Art und Weise des Ausbaus und der Reise und dabei Kontakte zu knüpfen ist so ein Punkt der das Camperleben so einzigartig macht (besonders wenn man dabei noch mit dem Hund rumblödeln kann).
Obligatorisch war dannach die Auskundschaftung der Stadt, die aber eigentlich außer einem Angry-Birds Spielplatz nicht viel zu bieten hat und der Besuch beim Santa Claus village, das sich unweit davon befindet. Letzteres ist in dieser Jahreszeit aber ebenfalls eher unspektakulär, da fehlt einfach der Schnee.
Damit überquerten wir heute nicht nur den Polarkreis, sondern auch abends noch die Grenze zu Schweden, an der wir (wieder einmal) an einem völlig verlassenen Waldstückchen stehen.

Ruskola – Umeå 

Tag 28 – Di. 19 September 2023 – 559 km 

Langsam merken wir auf der Karte dass wir immer weiter in den Süden kommen. An der Grenze zu Finnland ging es heute morgen los um an den nördlichsten Punkt der Ostsee zu kommen (ehrlichgesagt weiß ich nicht, wie häufig wir jetzt dieses nördlichster Punkt von … hatten). Eigentlich ist das ja schon lustig, aber wenn man ehrlich ist, gibts an diesem Punkt nicht viel zu sehen, da ist dann halt etwas Industrie und das wars. Aber dafür war unser zweiter Stopp interssanter. Denn mitten im Wald bei dem Dorf Siknäs steht eine alte Bunkeranlage aus dem kalten Krieg, die heute zugänglich ist, aber aufgrund der abgeschiedenen Lage quasi keine Besucher aufweist. Von dort aus ging es weiter nach Luleä, einer Kleinstadt, die aber wenigstens ästhetisch etwas zu bieten hat. Um heute noch etwas mehr Kilometer rauszuholen, da wir die nächsten Tage einen größeren Abstecher machen wollten, ging es weiter bis zur Universitätsstadt Umeä. Der eigentliche Grund für dieses Ziel war, dass eine ehemalige Klassenkameradin von uns mittlerweile hier wohnt, und wir uns die Gelegenheit für den Besuch natürlich nicht entgehen lassen wollten.

Umeå – Saxnäs

Tag 29 – Mi. 20 September 2023 – 295 km

Heute gab es für uns die Möglichkeit, Schweden aus einer anderer Perspektive zu sehen. Denn aufgrund unserer Bekanntschaft hier in Umeä (was, wie wir uns haben sagen lassen ungefähr Imeo ausgesprochen wird), kamen wir in den Genuss einer Führung sowohl über den Universitätskampus der Stadt, als auch durch das ansässige Werk der Firma Komatsu, die schwere Maschinen für die Forstwirtschaft produziert und entsprechend auch eine gewisse Bedeutung für Schweden hat. Nach dem Abschied ging es für uns diesmal nicht in den Süden, sondern eher in den Westen in Richtung Norwegen, um den Vildmarksvägen als Route zu nehmen. Da es uns hier so gut gefällt, stehen wir wieder einmal mitten im Wald fernab jeder größeren Straße in der Umgebung von Grytsjö.

Saxnäs – Östersund

Tag 30 – Do. 21 September 2023 –  421 km

Das war wieder einer der Tage, von dem es nicht so viel zu erzählen gibt. An dem Waldparkplatz, den wir gestern abend aufsuchten und der morgens trotz der Kälte noch einmal deutlich stimmungsvoller wirkte, ging es recht früh los, da heute wieder Fahrtag war. Zwar regnete es heute den ganzen Tag über, aber dafür gabs unterwegs einige Plätze zum Anhalten, und der gefärbte Wald sorgte für die Herbststimmung. Neben dem Sami-Dorf Fatomakke und der Hochebene der Stekenjokk Region machten aber die vielen Kilometer bis nach Östersund den Großteil des heutigen Tags aus.

Östersund – Österdalälven

Tag 31 – Fr. 22 September 2023 – 461 km

Wie wir wieder an Östersund, welches wir direkt als erstes Ziel erkundeten, sahen, werden die Städte in Skandinavien irgendwie schöner, je südlicher man kommt. Die Stadt ist zwar nicht besonders groß, und auf die Schnelle kamen wir auch nicht an besonderen Sehenswürdigkeiten vorbei, aber das Stadtbild an sich kann sich schon sehen lassen. Anschließend stellte sich uns wieder die Frage, die direktere Route weiter in den Süden zu nehmen, oder stattdessen die kleinere und nicht überall asphaltierte 316, die zwar viele Schlaglöcher hat, uns dafür aber die Möglichkeit gab, einen Spatziergang zum Fettjeafallet zu unternehmen und einen ziemlich großen Elch aus geringerer Entfernung zu sichten. Da zeigt sich wieder einmal, dass es sich echt lohnen kann, die kleineren Straßen zu nehmen. Und wieder einmal ergatterten wir einen einsamen Platz direkt am See zwischen Leksand und Falun.

Österdalälven – Stockholm

Tag 32 – Sa. 23 September 2023 – 298 km

Es ist schon echt interessant, was für Erfahrungen auf so einem Weg auf einen warten, wenn man unterwegs etwas die Augen aufsperrt. Nach dem Frühstück an einem glasklaren See gings nach Falun, einem kleinen Städtchen, was an sich schon recht sehenswert ist, aber vor allem ein altes Bergwerk beherbergt, das mittlerweile zu einem echt liebevoll gestalteten Museum umgebaut wurde. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die rote Färbung der Häuser hier in Schweden historisch hauptsächlich von den hier gefunden Kupfermineralien rührt, ist dieses Museum wirklich sehenswert und die Führung hinunter in die Stollen ein absolutes Muss. Obwohl wir all in all noch etwa eine Woche Zeit haben, steuerten wir heute schon Schwedens Hauptstadt an, wobei wir die auf dem Weg liegende Universitätsstadt Uppsala keineswegs außenvor lassen wollten. Und obwohl wir bei weitem nicht genug Zeit hatten, das touristische Angebot hier auszuschöpfen, machte diese Stadt einen sehr positiven Eindruck und regte uns (wieder einmal) zu einer sehr intensiven Diskussion über die Grundsätze des deutschen Städtebaus an.
Abends kamen wir dann schließlich in Stockholm an und dürfen jetzt unseres Standes entsprechend unter der Brücke nächtigen.

Stockholm – Långsäter

Tag 33 – So. 24 September 2023 – 137 km

Obwohl der Stellplatz heute Nacht in seinem ästhetischen Aspekt nicht der beste war, hatte er den Vorteil, dass wir die Städteerkundungstour wirklich ziemlich früh starten konnten. Den Luxus, eine Landeshauptstadt direkt am frühen Morgen zu besichtigen hat man normalerweise sonst nur, wenn man sich im Hotel einquartiert. Stockholm ist wieder eine der Städte, für die man sich eigentlich mehrere Tage nehmen sollte, wenn man wirklich das kulturelle Angebot ausschöpfen will, was aber in unserem Fall nicht so einfach möglich war. Trotzdem machten wir das beste daraus und scheuten auch einige Kilometer zu Fuß nicht, was aber auch durch viele einzigartige Anblicke dieser durchaus gelungenen Stadt belohnt wurde. Von dem her war es echt geschickt, Stockholm erst am Ende der Reise zu besuchen, denn von der Schönheit her kann nicht viel hiermit konkurrieren. Wenn man Schweden besucht, sollte man es echt nicht verpassen, dieser Stadt einen Besuch abzustatten.
Gegen Abend hin brachen wir wieder in das Umland auf, um einen Stellplatz südöstlich von Nyköping aufzusuchen, der sich mal wieder als so was von angenehm herausstellte. Im Wald fernab jeder größeren Straße gelegen, mit Toilette und einem kleinen Strand ausgestattet hätte man es mal wieder nicht besser erwischen können.

Långsäter – Omberg

Tag 34 – Mo. 25 September 2023 – 260 km

Da die höhere Bevölkerungsdichte im Süden Schwedens etwas höher ist kann man an mehreren Ortschaften anhalten, ohne dass man dafür vier Stunden Autobahn in Kauf nehmen muss. Interssanterweise sind wir jahreszeitentechnisch in der letzten Woche vom Herbst in den Spätsommer gefahren, hier unten ist noch alles ganz grün. Bei den kleinen Dörfern mit offenen Feldern die so versteckt im Wald liegen könnte man schon von der Heimat träumen. Dass aber auch im Süden nicht alle Städte wie aus dem Ei gepellt aussehen können, erfuhren wir heute bei unser ersten Rast in Norrköpping. Man sollte so eine Stadt keineswegs als hässlich bezeichnen, das würde nicht der Realität entsprechen. Andererseits war der Vergleich zum nächsten Halt in Linköping doch recht krass, hier passt alles viel mehr zusammen und die Altstadt ist echt gut in Schuss. Abends lag noch eine weitere durchaus sehenswerte Stadt namens Motala auf dem Weg, die für die doch recht geringe Größe ein sehr beeindruckendes Schloss mit Altstadt beherbergt. Da die Tage mittlerweile merkbar kürzer werden, war die Fahrt zu unserem nächsten Rastplatz beim Ekopark Omberg eine Nachtfahrt.

Omberg – Hjorted

Tag 35 – Di. 26 September 2023 – 236 km

Eigentlich hat Schweden im Herbst echt viel zu bieten, aber trotzdem sind hier zu dieser Jahreszeit fast keine Touristen mehr unterwegs. Für uns ist das natürlich vorteilhaft. Morgens nutzten wir die Möglichkeit, eine kleine Wanderung von unserem Stellplatz aus zu unternehmen, was bei der beginnenden Herbstfärbung der Laubbäume wirklich zu empfehlen ist. Auf unserem weiteren Weg lag dann noch Gränna, was sich all diejenigen sich nicht entgehen lassen sollten, denen etwas an Süßspeisen liegen. Natürlich bleibt hier auch in Hinsicht auf architektonische Ästhetik kein Wunsch offen. Gegen Mittag machten wir uns auf, die Kleinstadt Eksjö auszukundschaften. Das war mal wieder so ein Fall von „sollte man sich echt nicht entgehen lassen“. Das interessante an dieser Stadt ist die vollständig erhaltene Altstadt aus historischen Holzhäusern, die den Flair von Südschweden wirklich gut verkörpern.
Als ob das nicht schon genug Kulturangebot auf so kurzer Strecke wäre, war heute noch das Dorf Lönneberga auf der Tagesliste, das an sich jetzt nicht unbedingt so besonders, aber in dessen Nähe sich der Hof befindet, auf dem die Filme von Michel aus Lönneberga gedreht wurden. Das ohne einen großen Touristen-Auflauf zu sehen, ist schon sehr angenehm. And dieser Stelle sei einmal erwähnt: Ein großer Geheimtipp für den touristischen Teil von Norwegen und Schweden ist, hier einfach erst im September herzukommen. Es ist immer noch angenehm warm, man hat keine Mücken und bedeutend weniger Touristen um einen herum.

Hjorted – Eriksöre

Tag 36 – Mi. 27 September 2023 – 346 km

Langsam neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Trotzdem wollen wir hier keine Stunde ungenutzt lassen, weshalb wir auch nicht den direkten Weg in Richtung Heimat einschlagen, sondern in der Gegend hier im Süden Schwedens umherwandeln. Das erste Ziel des heutigen Tages war nach dem Aufbruch bei Hjorted die Stadt Vestervik an der Ostsee, die vor allem mit ihrer eindrucksvollen Kathedrale imponiert. Teils über Autobahnen, teils über aussichtsreiche Landstraßen ging es weiter zum Elchpark bei Kosta, was schon auch lustig war, obwohl wir auch ein paar Elche in freier Wildbahn beobachten konnten. Bei Kosta konnten wir auch die Werke der hier so berühmten Glaskunst begutachten, bevor wir uns auf den Weg in den Osten machten. Die Festung von Kalmar konnten wir dabei natürlich nicht auf dem Weg lassen und gönnten uns noch einen kleinen Abstecher. Morgen steht eine Rundfahrt um die Insel Öland an, weshalb wir uns heute einen Platz westlich von Eriksöre zum Übernachten aussuchten.

Eriksöre – Lofta

Tag 37 – Do. 28 September 2023 – 291 km

Es ist schon etwas traurig im Hinterkopf zu haben, dass die Reise schon übermorgen ihr Ende findet, aber nichtsdestotrotz wollen wir das beste aus den letzten Tagen machen. Also stand heute die Rundreise um die Insel Öland an, nachdem wir morgens einen Rundenstein aus der Winkingerzeit, der direkt neben unserem Stellplatz stand, begutachteten. Von dort aus nahmen wir zuerst die Südspitze vor, die einen recht beeindruckenden Leuchtturm besitzt, den wir auch noch für uns selber hatten, da alle anderen Besucher der Region damit beschäfigt waren, die Vögel an der Küste zu fotografieren. Auf dieser verglichen mit dem Rest von Schweden doch überschaubare Insel gibt es dabei schon viel zu erkunden. Neben einer frühgeschichtlichen Festung und mehreren Stränden, die hier weitläufig genug sind um einem genügend Freiraum vor anderen Touristen zu lassen, stand heute auch historische Windmühlen und eine kleinere Wanderung im äußersten Norden der Insel beim Sonnenuntergang auf dem Plan. Abends kamen wir noch nach einem Fast-Wildunfall mit drei Rehen an einer ganz interessanten Felsformation vorbei bevor wir unseren letzten Stellplatz nördlich von Lofta aufsuchten. Und dieser könnte mal wieder unter die Top 3 zählen: Direkt am Meer, fast ganz verlassen und mit ebenem Untergrund.

Lofta – Käseberga

Tag 38 – Fr. 29 September 2023 – 406 km

Auch an diesem letzten eigentlichen Tag unserer Reise ließen wir keine Mögichkeit auf diesem Weg aus, den Zauber Skandinaviens in vollen Zügen wirken zu lassen, wenn auch das Wetter uns heute nicht ganz so in die Hände spielte.
Am letzten freien Stellplatz auf Öland ging es nach einem kleinen Zwischenstopp bei Bergholm los nach Kalmar und danach an der Küste entlang zu der Küstenregion bei Torhamn die wir als Rastplatz zum Spatzieren und Mittagessen nutzten. Später gings nach Karlskrona, was wir eine Weile lang zu Fuß erkundeten und die lokalen Langos-Spezialitäten probierten (ok, zugegeben, das ist jetzt nicht unbedingt typisch für Schweden, wir wollten aber auch nicht gerade ins Oktoberfest-Zelt spatzieren), bevor wir den etwas weiteren Weg bis zurück nach Käseberga bei Ystad antraten, wo wir jetzt an dem gleichen Campingplatz stehen, wie am ersten Tag in Schweden. Damit endet die Reise (fast) wie sie begonnen hat. Morgen heißt es dann fahren, fahren, fahren, irgendwann wollen wir ja auch wieder in die Heimat zurück.

Käseberga – Neubulach

Tag 39 – Sa. 30 September  2023 – 1346 km

Jetzt könnte man ja meinen, zum letzten Tag gäbe es ja nichts mehr zu sagen, schließlich war es ja nur die Heimfahrt über die Autobahn, die ja nichts besonderes landschaftliches zu bieten hat. Aber der Abenteuer-Charakter kam auch heute nicht zu kurz.
Ein Frühstück gegen 6 Uhr morgens ist für uns mittlerweile ja nichts mehr besonderes, im Gegensatz zu dem Sonnenaufgang auf dem Steinkreis Ales Stenar, den wir ja schon am Anfang unserer Reise sahen. Ein letztes Mal die Schönheit zu genießen, konnten wir uns auch unter Zeitdruck nicht entgehen lassen. Also ging die spannende Reise mit dem Motorstart gegen halb 9 los. Die Bemerkung unsererseits, dass wir ja langsam unser Glück aufgebraucht haben müssten, bewahrheitete sich zu unserem Leidwesen keine 20km nach dem Aufbruch. Denn nachdem 13000km lang nichts passierte machte unsere Lichtmaschine vor der letzten Etappe doch noch schlapp. Unsere Gesichter hätte man da sehen müssen, da haben wir nicht schlecht gestaunt, als Stolloss uns seinen Unmut mitteilte. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Es war ja klar, dass wir vor einer Weiterfahrt eine Werkstatt aufsuchen mussten, bis nach Malmö fuhren wir also ohne weiter drüber nachzudenken. Aber eine Werkstatt an einem Samstag ausfindig zu machen ist auch in dieser größeren Stadt kein leichtes Unterfangen, letztendlich fanden wir aber einen Reparaturschuppen, der sich unser erbarmte. Dabei war eine ganze Weile auch nicht klar, ob eine Reparatur so ohne Weiteres überhaupt möglich wäre. Aber auch in dieser ungünstigen Situation behielten wir einen kühlen Kopf und letztendlich geland die Reparatur dann doch. Die Heimreise konnte nun beginnen – um halb 3 nachmittags (nachdem noch für Snacks gesorgt wurde). Normale Menschen hätten jetzt die Fahrt um einen Tag verschoben – das hätte aber unsere Ehre verletzt. Und so zogen wir das trotzdem durch. In insgesamt sechs Fahrtschichten durchquerten wir halb Europa, bei Tageslicht noch Dänemark, sodass wir uns den Abstecher nach Husum erlaubten, was eigentlich überhaupt nicht auf unserem Weg liegt, um bei dem Döner-Laden einzukehren, den wir schon auf unserer Radtour vor drei Jahren aufsuchten. Weiter gings über Hamburg die A7 nach süden bis nach Kassel, wo wir mitten in der Nacht noch einmal Rast machten, um uns zu stärken und dann noch einmal durchzustarten. Letztendlich kamen wir fast pünktlich zum Sonnenaufgang um 6:51 Uhr am 1. Oktober daheim an. Nach 13474km ging so unsere Reise beim Sonnenaufgang zu Ende.

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